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Handballer Julian Köster wirbt für Special Olympics

"Erinnert mich, nie zu vergessen, warum ich angefangen habe"

Handballer Köster wirbt wie Fußballerin Oberdorf für Special Olympics

Julian Köster wirbt für die Special Olympics.

Julian Köster wirbt für die Special Olympics. Sarah Rauch

Bevor es von Ende Juli bis Anfang August in Frankreich um die Medaillen geht, erlebt der deutsche Handball-Hoffnungsträger, der in der Bundesliga das Trikot des VfL Gummersbach trägt, bereits im Mai einen ersten Vorgeschmack auf eine emotionale Sport-Großveranstaltung der besonderen Art.

Julian Köster ist eines der vier Gesichter der fünften Landesspiele von Special Olympics Nordrhein-Westfalen (SO NRW). Köster tritt damit in die Fußstapfen von Handball-Legende Heiner Brand, der seinerseits eines der "Gesichter der Landesspiele" von SO NRW 2022 in Bonn war.

Neben den beiden Special-Olympics-Athlet*innen Andrea Kuhne (Judo) und Thomas Wendt (Tennis) sowie Fußball-Nationalspielerin Lena Oberdorf wird Julian Köster für die deutschlandweit größte inklusive Multisport-Veranstaltung des Jahres werben.

Am Freitag (12. April) wurde dazu das offizielle Plakat-Motiv vorgestellt. Vom 22. bis 25. Mai 2024 werden in Münster über 1.850 Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung in 18 unterschiedlichen Sportarten, darunter auch Handball, an den Start gehen.

"Fasziniert von dieser Lebensfreude"

Bei den Special Olympics World Games 2023 in Berlin war Julian Köster das erste Mal auf die weltweit größten Bewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung aufmerksam geworden - und nachhaltig beeindruckt.

"Die TV-Bilder und die Emotionen der Sportlerinnen und Sportler haben mich sofort gepackt. Ich war fasziniert von dieser Lebensfreude und gleichzeitig auch sehr erstaunt, dass ich zuvor noch so gar nichts von Special Olympics mitbekommen hatte", erinnert sich Köster.

"Wenn man erlebt, wie die Special-Olympics- Athletinnen und -Athleten alles geben und wie viel Spaß sie dabei haben, dann ist das eine absolut coole und unterstützenswerte Sache", sagt der 24-Jährige. "Wenn ich dann durch mein Engagement ein bisschen dazu beitragen kann, ihnen eine größere Bühne und ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, dann mache ich das sehr, sehr gerne."

"Können uns viel abschauen"

Im Übrigen ein Gewinn für beide Seiten, wie Köster findet: "Wir Profisportler können uns sehr, sehr viel von den Athletinnen und Athleten der Special Olympics abschauen, denn die Leute hier vergessen nie den Spaß am Sport."

"Auch wir Profisportler haben irgendwann alle einmal angefangen, weil wir Spaß an unserem Sport hatten. Aber durch diese ganze Professionalität tritt das manchmal so ein bisschen in den Hintergrund. Gerade die Special Olympics erinnern mich daran, nie zu vergessen, warum ich eigentlich selbst einst angefangen habe", so Köster.

Das Ausleben der generellen sportlichen und olympischen Werte wie Fairness, Toleranz und Offenheit seien extrem wichtig für unsere Gesellschaft im Allgemeinen, betont der Handball-Nationalspieler. "Engagement und auch die Inklusion von Menschen sind unglaublich wichtig. Durch Diversität in Gruppen, Mannschaften und Vereinen können alle Seiten etwas lernen und nur voneinander profitieren", sagt Köster. Schon jetzt steigere sich die Vorfreude bei ihm allmählich ins Unermessliche - ganz gleich, ob Special Olympics oder Olympische Sommerspiele.


Sascha Klahn