Int. Fußball

Paris St. Germain ist vorzeitig französischer Meister

Titel trotz Stotterstart

Mbappé-Rekord zum Abschied: Paris St. Germain ist vorzeitig Meister

Zum siebten Mal französischer Meister - mit nur 25 Jahren: Kylian Mbappé.

Zum siebten Mal französischer Meister - mit nur 25 Jahren: Kylian Mbappé. IMAGO/ABACAPRESS

Ein kürzlich von Luis Enrique getätigter Satz spiegelt eigentlich schon ganz gut wider, an welcher Stelle der Prioritätenliste sich der Liga-Titel für Paris St. Germain einreiht: "Wir haben es nicht eilig, die Meisterschaft zu gewinnen." Auf den letzten Metern verzögerte sich die Entscheidung in der Tat noch einmal - doch weil der erste Verfolger aus Monaco am Sonntagabend in Lyon verlor, ist den Parisern die zwölfte Meisterschaft der Klubhistorie nicht mehr zu nehmen.

Sich der letzten Sorgen entledigt zu haben, richtet den Blick in Paris endgültig in Richtung Halbfinale gegen Borussia Dortmund in der Champions League - der seit Jahren von den katarischen Eignern erhoffte und geforderte Titel ist durch den Viertelfinal-Erfolg über den FC Barcelona so nahe wie zuletzt 2021, als PSG im Halbfinale an Manchester City gescheitert war. Da PSG auch im Finale des französischen Pokals steht, ist ein historisches Triple greifbar.

Dass man die nächste Meisterschale bereits so frühzeitig einfahren würde, war zu Saisonbeginn nicht abzusehen. Unter dem im vergangenen Sommer gekommenen Luis Enrique legte PSG in der Liga einen Stotterstart mit zwei Remis gegen Abstiegskandidaten hin, am 5. Spieltag folgte ein 2:3 vor heimischem Publikum gegen das ambitionierte Nizza. Einzig: Es sollte die bis dato letzte Niederlage in der Liga bleiben.

Meilenstein gegen Monaco

Luis Enrique, der nach den Abgängen von Lionel Messi und Neymar einen kollektiveren Ansatz des Fußballs in Paris implementierte, hatte früh und oft um Geduld gebeten - und zumindest in der Liga sollte er Recht behalten. PSG spielte ab dem Herbst die erwartete Dominanz aus, schoss zwischenzeitlich in sechs aufeinanderfolgenden Spielen immer mindestens drei Tore, setzte sich nach dem 12. Spieltag an die Spitze und gab diese nicht mehr ab. Einen ersten Meilenstein setzte das Star-Ensemble Ende November mit einem furiosen 5:2 über Adi Hütters stark gestartete AS Monaco.

Dass PSG in der Folge unaufhaltsam davonzog, lag auch daran, dass - anders als im Vorjahr, als ein überraschend starker RC Lens am Ende nur einen Punkt hinter dem strauchelnden Rekordmeister landete - die Konkurrenz diesmal nicht dauerhaft Schritt halten konnte: Nizza, noch bis in den Dezember hinein ungeschlagen, brach nach der Winterpause komplett ein. Monaco erlebte einen zu unbeständigen Winter. Und Stade Brest, das Überraschungsteam schlechthin und lange Tabellenzweiter, war der finanzkräftigen Übermacht aus der Hauptstadt schlicht nicht gewachsen.

Reckt Mbappé den Henkelpott noch in die Höhe?

Kylian Mbappé, der PSG allem Anschein nach im Sommer verlassen wird, verabschiedet sich damit mindestens mit einem Titel - und mit einem Rekord, der schwer zu knacken sein dürfte. Die Torjägerliste der Ligue 1 führt der 25-Jährige - obwohl ihn Luis Enrique teils auf die Bank setzte - fast uneinholbar an, dürfte damit zum sechsten Mal in Folge Torschützenkönig werden (davon einmal geteilt mit Wissam Ben Yedder). Häufiger gewann kein Spieler in der Geschichte der Liga die Trophäe. Und trotzdem: Wie sich Mbappé genau in die Vereinsbücher der Pariser einträgt, dürfte ganz entscheidend davon abhängen, ob er am 1. Juni in London einen Pokal in die Höhe reckt.

mib

Paris Saint-Germain's French forward #07 Kylian Mbappe (C) and teammates celebrate after winning the UEFA Champions League quarter-final second leg football match between FC Barcelona and Paris SG at the Estadi Olimpic Lluis Companys in Barcelona on April 16, 2024. (Photo by Franck FIFE / AFP) (Photo by FRANCK FIFE/AFP via Getty Images)

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