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Challenge Roth 2024: Robischs Weg zurück zum Triathlon

Challenge Roth 2024

Premiere beim Klassiker: Robischs Weg zurück zum Triathlon

In Roth am Start: Rebecca Robisch.

In Roth am Start: Rebecca Robisch. IMAGO/GEPA pictures

Auch rund acht Jahre danach spricht Rebecca Robisch immer noch vom "größten Schock meines Lebens". Sie habe damals ihr komplettes Leben auf Olympia ausgerichtet. Das sei der größte Traum gewesen. Aus dem Traum wurde nichts. Nach Zoff und Klagen gegen den Verband verabschiedete sich Robisch aus der Nationalmannschaft - und vom Triathlon. "Ich bin in ein ziemliches Loch gefallen", sagte sie sich in einem Gespräch der Deutschen Presse-Agentur.

Über sechs Jahre nicht geschwommen

Sie habe alles weggeschmissen oder verkauft. "Ich hatte nichts mehr, das mich an Triathlon erinnert." Und sie nutzte die Zeit, um sich anderen sportlichen Herausforderungen zu widmen. Trailläufe oder auch mal ein Mountainbike-Rennen über 24 Stunden. Aber auch Marathons lief Robisch, zweimal gewann sie in Köln. Nur geschwommen sei sie sechseinhalb Jahre nicht, berichtet sie.

Schwimmen gehört aber längst wieder zum Trainingsprogramm der mittlerweile 35-Jährigen. Denn Rebecca Robisch ist wieder dabei. Sie macht wieder Triathlon. Aber nicht mehr über die kurzen Distanzen, mittlere hat sie schon absolviert. Anfang dieses Monats siegte sie bei der Challenge Israman, im vergangenen Jahr gewann sie den Allgäu-Triathlon und den Rothsee-Triathlon.

Was nun aussteht, ist aber auch für sie eine Premiere: Robisch wird im Profi-Feld der Frauen beim Challenge Roth am 7. Juli antreten. 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42,2 Kilometer Laufen beim stimmungsvollen Klassiker der Langstreckenszene. Angeführt wird wie Profi-Frauen von der Hawaii-Dritten des vergangenen Jahres, Laura Philipp. Die 36 Jahre alte Heidelbergerin will nach Platz drei bei ihrem Debüt in Roth 2023 nun vor allem eines: "Mein Ziel ist, Roth zu gewinnen."

Schnupper-Triathlon mit zehn Jahren

Den Druck hat und macht sich Robisch nicht, die 2016 in einer durchaus komplizierten Gemengelage ihren Olympia-Traum nicht hatte realisieren können. Sie hatte die Kriterien nicht erfüllt, lag aber in einer Rangliste vor zwei Athletinnen, die zunächst vom Verband vorgeschlagen worden waren. Dagegen hatte Robisch geklagt, es letztlich aber nicht nach Rio geschafft.

"Mein größter Traum ist, Roth zu finishen", sagt sie nun. Und auch wenn sie dort noch nicht als Einzelstarterin mitgemacht hat, weiß sie, was abgeht. Robisch stammt aus Roth und wuchs in der Kreisstadt mit rund 25.000 Einwohnern auf. "Ich habe mir damals schon als Kind gedacht, da möchte ich auch mal mitmachen", erinnert sie sich. 1998 beim Schnupper-Triathlon am Rothsee startete sie als Zehnjährige erstmals bei einem Rennen mit Schwimmen, Radfahren und Laufen. Die Leidenschaft war geweckt.

2024 will Rebecca Robisch starten, durchkommen und schauen, was danach geht. "Es kann sein, dass es das dann schon wieder war mit meinem Comeback, es sei denn, ich habe richtig Bock und sehe, es geht nach vorne", betont sie.

dpa