"Wir können Magdeburg richtig reinziehen" hatte Hansa-Coach Mersad Selimbegovic vor dem Kellerduell angekündigt - und von einem "brutal wichtigen Spiel" gesprochen. Und Rostock, das nach dem 0:4 bei Hertha BSC mit Strauß und van der Werff für Schuhmacher und David begann, war die Bedeutung des Duells ab der ersten Minute anzumerken. Der FC Hansa warf sich in jeden Zweikampf und zog früh das ein oder andere Foul, weshalb ein Spielfluss erstmal nicht zustande kam.
Das Team von Christian Titz, der nach dem 2:2 gegen den HSV ebenfalls auf zwei Positionen wechselte und Bell Bell und Hoti durch Müller und Elfadli ersetzte, musste ordentlich dagegenhalten. Erste Halbchancen durch Schuler (3.), Teixeira (6.) verpufften, auf der Gegenseite nickte Roßbach nach Ecke drüber (15.). Die erste klare Gelegenheit servierte dann Strauß den Gästen auf dem Silbertablett: Der Außenspieler spielte einen fahrlässigen Pass zur eigenen Abwehrreihe, Schuler spritzte gedankenschnell dazwischen und bestrafte den Fehler eiskalt mit dem Führungstreffer (18.).
2. Bundesliga, 30. Spieltag
FCM macht das Spiel und erhöht
Der Treffer rüttelte die zuvor etwas planlosen Gäste wach, während sich die Rostocker Offensivfraktion zeitweise gänzlich abmeldete. Nur acht Minuten nach seinem Tor jubelt Schuler ein zweites Mal, diesmal stand der Stürmer aber klar im Abseits. Texeira (28.) und Atik (31.) drängten auf den zweiten Treffer, auf der Gegenseite dauerte es bis zur 36. Minute, bis Hansa die nächste nennenswerte Chance produzierte: Rhein hämmerte die Kugel Zentimeter am linken Pfosten vorbei.
Ansonsten spielte aber weiter nur der FCM, der dann folgerichtig noch vor dem Seitenwechsel erhöhte. Heber wuchtete sich nach einem Atik-Freistoß in die Luft und den Ball per Kopf in die Maschen (40.) - der hochverdiente 2:0-Pausenstand.
Rostock stabilisiert sich, doch bleibt harmlos
Nach der Pause präsentierte sich die Kogge defensive stabiler und wollte auch spielerisch mehr zeigen, Magdeburg stand nun tiefer. Dem FCM gelang es aber bestens, das Spielgeschehen ins mittlere Drittel zu verlagern und nur ganz wenige Torchancen zuzulassen. Allein der eingewechselte Ruschke setzte die Kugel harmlos auf die Tribüne (55.).
An diesem Spielverlauf änderte auch die Einwechslung von Rossipal und Gudjohnsen nichts, ganz zur Freude des FCM bog die nun schläfrige Partie auf die Zielgerade ein.
Magdeburg beendet die Sieglos-Serie
Ingelsson (79.) und Perea (81.) starteten noch eine Mini-Schlussoffensive, doch auch sechs Minuten Nachspielzeit halfen der Kogge nicht weiter gegen eine Magdeburger Hintermannschaft, die an diesem Tag nicht zu knacken war. Der FCM beendet so seine Sieglos-Serie von sechs Spielen und macht einen wichtigen Schritt Richtung Klassenerhalt, während der FC Hansa weiter im Tabellenkeller steckt.
Rostock ist am Freitag auf St. Pauli zu Gast (18.30 Uhr) und Magdeburg empfängt am Sonntag Osnabrück (13.30 Uhr).